- Golanhöhen
- Go|lan|hö|hen <Pl.>:Hügellandschaft im Südteil Syriens, die von Arabern u. jüdischen Siedlern bewohnt wird.
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Golanhöhen,Golan, arabisch Djolan [dʒo-], Gaulan [dʒo-], Jaulan [dʒo-], Landschaft im Bereich der südsyrischen Basaltplateaus, südlich des Hermongebirges; rd. 1 800 km2, über 20 000 Einwohner (jüdische Siedler, Araber, v. a. Drusen); steigt längs der Bruchstufe des Jordangrabens mit steilen Flanken an, im Süden bis etwa 700 m über dem Meeresspiegel, im Norden auf etwa 1 000 m über dem Meeresspiegel, dort von vielen Vulkankuppen und Schlackenkegeln durchsetzt, die zum Teil über 1 200 m über dem Meeresspiegel erreichen. Wegen der flachgründigen, steinigen Böden sind die Golanhöhen trotz hoher Niederschläge wenig fruchtbar. Sie wurden früher ganzjährig als Weidegebiet genutzt. - 1923 Syrien zugesprochen. Im Verlauf des Sechstagekrieges (Juni 1967) israelische Besetzung und Vertreibung des überwiegenden Teils der Bevölkerung (130 000 Araber, Tscherkessen und Drusen), später israelische Neubesiedlung. Im Jom-Kippur-Krieg im Oktober 1973 (Nahostkonflikt) heftig umkämpft, erfolgte nach dem syrisch-israelischen Entflechtungsabkommen 1974 die Rückgabe des 633 km2 großen Nordteils (mit Kuneitra); der Restteil wurde 1981 von Israel annektiert. Die 1992/93-96 als Kernpunkt der Aussöhnung mit Syrien in Aussicht gestellte Rückgabe der Golanhöhen wurde von der Regierung Netanjahu (Juni 1996) wieder in Zweifel gezogen.
Universal-Lexikon. 2012.